Donnerstag, 22. September 2011

Letztes Wochenende, letzte Woche und Fazit meiner Zeit als Freiwillige

Wochenende:


Ich habe es mir noch einmal ein bisschen gut gehen lassen. Am Freitag bin ich alleine in die Stadt und war beim Frisör, um mir die Haare zu waschen. Ja, nur um sie zu waschen und das war ein besonderes Erlebnis. Es hat 50 Minuten gedauert, die Kopfhaut wurde massiert, die Haare 3x gewaschen, die Ohren gewaschen, der Nacken massiert, das Gesicht gewaschen und massiert, mit einem Hämmerchen auf dem Kopf herumgedrückt…und anschließend wurden die Haare sogar noch geföhnt und das ganze für 1,70€. Am Samstag habe ich mir eine Fußmassage geben lassen für 60 Minuten (6$), wobei auch der Rücken, die Arme und der Po massiert wurden. Der Fokus lag jedoch auf den Beinen und ich glaube diese waren in meinem Leben noch nicht so sauber. Danach war ich sehr entspannt und ausgeruht. Am Abend waren wir mit mehreren Freiwilligen Essen und dann bin ich mit Carina über den Nachtmarkt geschlendert und sie hat sich einige Sachen gekauft. Ich wollte nichts mehr kaufen, da ich das ja ab nächste Woche alles mitschleppen muss.

Letzte Woche:

Ich war noch ein paar Mal in der Grundschule und am College und habe beim Unterrichten geholfen. Gestern Abend habe ich mich dann von meiner Lehrerklasse verabschiedet, welche ich 3x die Woche unterrichtet habe. Ich hatte eine kleine Power Point vorbereitet über Deutschland, Hannover und ein paar Bilder von Familie und Freunden und hatte ein paar Süßigkeiten mitgebracht. Im Anschluss daran habe ich eine Abschiedskarte und ein gerahmtes Bild geschenkt bekommen und sie haben sich ganz nett bei mir bedankt mit den Worten „ Before i met you i didnt think that German people are friendly and so beautiful“ ein sehr nettes Abschiedskompliment  Darauf folgte eine Stunde lang Karaoke im Klassenraum, ich glaube die Vietnamesen sind Karaoke verrückter als die Japaner.

Fazit:

Meine acht Wochen als Freiwillige sind nun vorbei und das Reisen kann beginnen. Es ist Zeit kurz zurück zu blicken. Nach einem anfänglichen Schock, wie ich hier im Haus 8 Wochen aushalten soll, waren meine ersten 4 Wochen sehr schön. Die Gruppe mit der ich angekommen bin war super nett und ich habe gleich Lynsey, Kayla und Annika gefunden und mit ihnen die Gegend erkundet. Meine Schulen in denen ich gearbeitet habe waren ok, aber ich hatte häufig das Gefühl nicht wirklich helfen zu können und besonders in der Grundschule, waren Verbesserungen nicht gern gesehen. Das College hat mich mit offenen Armen empfangen und mir viele Möglichkeiten zum Unterrichten gegeben, wobei meine eigene Klasse am meisten Spaß gemacht hat. Die 5te und 6te Woche waren etwas einsam und langweilig, da es keine neuen Freiwilligen gab. Zum Glück habe ich dann Carina aus Österrich in mein Zimmer bekommen und di e letzten 2 Wochen gingen wieder fix rum. Heute hatte ich meine Evaluation und gleich werde ich meine Sachen packen. Ich habe in den letzten Wochen viel über die Leute, die Kultur und das Land gelernt . Zudem habe ich Erfahrungen gemacht die einem als Tourist häufig verwehrt bleiben. Letzte Woche wurde ich z.B. bei einer Lehrerin zum Essen in ihr Wohnheimzimmer eingeladen. Wir haben mit 8 Frauen auf dem Boden gehockt und in einen Hot Pot unterschiedliches Gemüse, Gräser, Blätter, Pilze hineingelegt und dann gegessen. Zudem habe ich gelernt, dass Vietnamesen nicht pünktlich sind, Probleme erst beheben wenn sie auftauchen (auch wenn man präventiv etwas tun könnte), repariert wird alles für den Moment (häufig mit Tesafilm), aber selten auf lange Sicht, es wird gerne gedrängelt und geschubst ohne sich zu entschuldigen etc.

Mein Fazit: Tolle Erfahrungen gemacht, viele verschiedene Menschen kennengerlernt, mehr über mich selbst herausgefunden… würde es nochmal machen aber nur für eine kürzere Zeit. Es ist ein guter Zeitpunkt aufzuhören und zu reisen.