Montag, 31. Oktober 2011

Von Vietnam über Laos und Kambodscha nach Thailand


Seit meinem letzten Beitrag habe ich mit Mama, Papa und Inga eine weite Reise gemacht. Zunächst sind wir von Vietnam mit einem Schlafbus 12 Stunden in die Provinzstadt Pakse gefahren. Eigentlich sollte es ein Touristenbus sein, jedoch waren wir die einzigen. Der Bus war voller Laoten, Vietnamesen und großen Kartons die nach Laos geliefert wurden. An der Grenze wurde den Beamten ein bisschen Schmiergeld zugeschoben und nach einer Stunde Stempel abholen und Zettel ausfüllen durften wir nach Laos einreisen. Abends um 20.30h  waren wir dann endlich am Ziel und sind mit einem Tuk Tuk (kleiner Lkw mit zwei sitzreihen auf der Ladefläche) zum Hotel gefahren und haben gegessen. Der Bus hat keine Pause gemacht, womit wir nicht gerechnet hatten und dementsprechenden Hunger hatten wir!
Pakse und die Laoten: Der Ort war ziemlich klein und überschaubar und dient letztlich nur als Ausgangspunkt für Touren. Einen Tag sind wir mit einem Minibus zum Bolaven Plateau gefahren. Dort haben wir uns eine Kaffee- und Teeplantage angesehen, zwei Wasserfälle und haben in kleinen Dörfern angehalten und uns diese angesehen.  Laos gehört zu den sieben ärmsten Ländern der Welt und man merkt es dem Land deutlich an. Die Häuser sind sehr ärmlich und überall laufen Schweine, Hühner, Hunde und Katzen herum. Die Straßen sind häufig nicht asphaltiert. Dennoch sind die Menschen unglaublich freundlich und fröhlich, ganz im Gegensatz zu Vietnam. Es wird häufig gegrüßt „Sabaidee“ und viel gelacht.  An einem weiteren Tag sind wir mit einem kleinen Boot zwei Stunden zu einer kleinen Tempelanlage am Berg gefahren, war ganz nett aber nicht sehr spektakulär. Der Rückweg mit dem Boot war sehr schön, da wir das Leben der Menschen entlang des Mekong beobachten konnten. Es wurde Wäsche gewaschen, Samen gesät, gebadet und viele haben uns lächelnd zu gewunken. 
4000 Inseln:  Am letzten Dienstag ist Inga wieder nach Hause geflogen und Mama, Papa und ich haben uns auf den Weg zu den 4000 Inseln im Mekong gemacht. Eigentlich wollten wir mit einem local Bus fahren. An der Busstation wurde uns jedoch gesagt, dass nur Tuk Tuks fahren. Nach kurzem Überlegen haben wir uns entschieden auf den kleinen Laster zu steigen. Unser Gepäck kam aufs Dach und wir saßen 3 Stunden auf der Ladefläche mit den Einheimischen und ihren Einkäufen. Wir wurden direkt zum Bootsanleger gebracht und sind dann 20 Minuten auf eine Insel gefahren. Dort haben wir zwei Tage gewohnt, mitten in einem kleinen Dorf. Es gab zwei Schulen, ein paar Gästehäuser, Restaurants und sonst Wohnhäuser. Die Straße war sandig und überall liefen Hunde, Katzen, Hühner und Wasserbüffel herum. Einen Tag haben wir uns Fahrräder geliehen und sind zu einem Wasserfall gefahren. Dann haben wir unsere Fahrräder abgestellt und sind mit einem Boot in Richtung Kamdoscha gefahren, um uns die letzten Süßwasserdelfine im Mekong anzusehen. Wir haben auch einige gesehen, leider waren sie sehr weit weg und wir konnten immer nur die Rückenflosse erkennen. Trotzdem war die Bootsfahrt und die Natur es wert diesen Ausflug zu machen.
Nachdem wie die Ruhe, Einsamkeit und die netten Laoten genossen haben sind wir mit dem Bus wieder einmal 12 Stunden bis nach Phnom Penh gefahren. Dort erwartete uns das genaue Gegenteil, viele Touristen, viele Bettler und unfreundlichere Menschen. Wir sind nur einen Tag geblieben und haben uns ein Gefängnis von den Roten Khmer angesehen. Es war sehr interessant aber auch erschreckend was hier in den 70er Jahren so passiert ist.
Von dort ging es wieder 13 Stunden Richtung Thailand. Zunächst mit einem großen Bus, dann 3x Minibus wechseln und weil wir die letzte Fähre verpasst haben mussten wir ein Speedboot nehmen. Nun sind wir auf Koh Samet angekommen und genießen das Wetter, den Strand, Pool und das unglaublich leckere thailändische Essen. Nach dem vielen Reisen und den langen Stunden in unterschiedlichen Bussen ist es schön einfach mal ein bisschen zu entspannen. Am Mittwoch geht es dann Richtung Bangkok und nachts dann nach Hause.
Viele Grüße, melde mich nochmal mit einem abschließenden Kommentar  und Bildern.
Eure Lisa

Montag, 17. Oktober 2011

Spaß mit Klaas

In den letzten drei Wochen ist viel passiert. Klaas und ich sind gemeinsam mit dem Bus 1800km von der Hauptstadt Hanoi bis in den Süden nach Saigon gefahren. Zwischendrin haben wir viel gesehen:
Hoi An:  Nach 17stündiger Busfahrt sind wir gut in Hoi An angekommen. Eine schöne, kleine, saubere und ruhige Stadt direkt am Fluss gelegen und bekannt für viele Schneidereigeschäfte. Hier haben wir uns 4 Tage aufgehalten, waren baden, haben uns Kapuzenpullis schneidern lassen, Fahrräder geliehen, lecker gegessen…was man im Urlaub halt so macht.
Nha Trang: Eigentlich wollten wir hier nur am Strand liegen und uns ausruhen, allerdings hat es viel geregnet, sodass wir uns zwei große weiße Buddah angeschaut haben und nur einen halben Tag am Strand lagen.
Dalat: Eine Stadt in den Bergen, wo es auch ein bisschen kühler war. Haben uns ein „crazy house“ angeschaut, welches viele verschiedene kleine Zimmer hat (auch zum mieten), die unterschiedlich gestaltet sind…ähneln kleinen Höhlen und jedes Zimmer hat einen Namen z.B Termitenzimmer. Am zweiten Tag haben wir eine Motorradtour durch die Berge gemacht. Dabei waren wir bei einer Blumenfarm, Kaffeeplantage und haben Wieselkaffee probiert, Seidenproduktion, haben eine Seilbahnfahrt zu einer Pagode gemacht und haben uns einen Wasserfall angeschaut. Leider hatte ich mit meinem Fahrer am Ende noch einen kleinen Unfall, er hat beim Linksabbiegen einen Motoradroller umgefahren, sodass wir auf der Straße lagen. Zum Glück ist niemandem etwas passiert.
Saigon: Hier haben wir einen Stadtspaziergang gemacht, waren im Kriegsmuseum, im Wiedervereinigungspalast und ein bisschen Shoppen. Von dort haben wir auch einen Tagesausflug ins Mekong Delta gemacht. Dort angekommen sind wir mit dem Boot gefahren und haben angeschaut, was man alles aus einer Kokosnuss herstellen kann.
Von Saigon sind Klaas und ich gemeinsam nach Bangkok geflogen, von dort ist er nach Hause geflogen und ich habe Mama  im Hotel getroffen. Am Sonntagmorgen sind dann auch Inga und Papa angekommen und wir sind nun gemeinsam in Hanoi. Morgen geht es nocheinmal nach Hoi An (weils so schön war) und dann weiter nach Laos!
Liebe Grüße in die Heimat

Sonntag, 9. Oktober 2011

Neue Bilder

https://picasaweb.google.com/summermerlin/8Oktober2011?authkey=Gv1sRgCO257_OHrLDReA

Morgen geht es aus den Bergen heraus und nach Saigon. Der Bericht folgt bald :)

Freitag, 30. September 2011

Erste Woche Urlaub

Vor einer Woche habe ich Klaas in Hanoi vom Flughafen abgeholt. Wir haben die ersten Tage in einem schoenen Hotel in der Innenstadt von Hanoi verbracht. Ich habe ihm die Stadt gezeigt und wir waren bei zwei Tempeln und beim Mausoleum von Uncle Ho. Leider konnten wir ihn selbst nicht mehr sehen, da er fuer 3 Monate in Russland zu Restauration ist. Wir haebn viel am Strassenrand gesessen, Leute beobachtet, Bier getrunken und gegessen :) Am Montag sind wir dann zur Halong Bucht gefahren und haben eine Nacht auf dem Boot verbracht. Das Wetter war sehr diesig und es hat ab und zu geregnet, aber das hat der Landschaft einen sehr mystischen Anblick verleiht. Mittwoch sind wir dann nochmal zurueck ins Peace House gefahren und ich habe Klaas gezeigt wo und wie ich 2 Monate gelebt habe. Fuer mich war es schoen es ihm zu zeigen und nicht nur drueber zu reden. Er war leicht schockiert von den Umstaenden...! Dann haben wir uns Raeder genommen und waren auf dem lokalen Markt und bei mir im College. Dort wurde Klaas dann direkt vor die Klasse gestellt und er musste Fragen beantworten sowie ein Lied singen!
Am Mittwochabend sind wir dann mit dem Bus 2,5 Stunden nach Ninh Binh gefahren. Hier haben wir uns gestern Fahrraeder geliehen und sind 10km bis nach Trang An gefahren.  Dort haben wir dann eine 3,5 stuendige Bootsfahrt gemacht. Wir waren zu dritt auf einem Boot und wurden von einer Vietnamesin durch verschiedene Kalksteinformationen gerudert, zwischendurch ging es mit dem Boot durch kleine, enge und teilweise sehr niedrige Hoehlen. Es war ein richtig schoener Ausflug mit super Wetter und beeindruckender Landschaft.

Heute abend geht es dann mit dem Bus weiter nach Hoi An. Es liegt eine 17 stuendige Busfahrt vor uns. Zum Glueck sind die Busse mit Liegesitzen ausgestattet, sodass man seine Beine ausstecken kann.
 Wenn ich wieder Wlan habe werde ich neue Bilder aus der vergangenen Woche hochladen.
Viele Gruesse Eure Lisa

Donnerstag, 22. September 2011

Letztes Wochenende, letzte Woche und Fazit meiner Zeit als Freiwillige

Wochenende:


Ich habe es mir noch einmal ein bisschen gut gehen lassen. Am Freitag bin ich alleine in die Stadt und war beim Frisör, um mir die Haare zu waschen. Ja, nur um sie zu waschen und das war ein besonderes Erlebnis. Es hat 50 Minuten gedauert, die Kopfhaut wurde massiert, die Haare 3x gewaschen, die Ohren gewaschen, der Nacken massiert, das Gesicht gewaschen und massiert, mit einem Hämmerchen auf dem Kopf herumgedrückt…und anschließend wurden die Haare sogar noch geföhnt und das ganze für 1,70€. Am Samstag habe ich mir eine Fußmassage geben lassen für 60 Minuten (6$), wobei auch der Rücken, die Arme und der Po massiert wurden. Der Fokus lag jedoch auf den Beinen und ich glaube diese waren in meinem Leben noch nicht so sauber. Danach war ich sehr entspannt und ausgeruht. Am Abend waren wir mit mehreren Freiwilligen Essen und dann bin ich mit Carina über den Nachtmarkt geschlendert und sie hat sich einige Sachen gekauft. Ich wollte nichts mehr kaufen, da ich das ja ab nächste Woche alles mitschleppen muss.

Letzte Woche:

Ich war noch ein paar Mal in der Grundschule und am College und habe beim Unterrichten geholfen. Gestern Abend habe ich mich dann von meiner Lehrerklasse verabschiedet, welche ich 3x die Woche unterrichtet habe. Ich hatte eine kleine Power Point vorbereitet über Deutschland, Hannover und ein paar Bilder von Familie und Freunden und hatte ein paar Süßigkeiten mitgebracht. Im Anschluss daran habe ich eine Abschiedskarte und ein gerahmtes Bild geschenkt bekommen und sie haben sich ganz nett bei mir bedankt mit den Worten „ Before i met you i didnt think that German people are friendly and so beautiful“ ein sehr nettes Abschiedskompliment  Darauf folgte eine Stunde lang Karaoke im Klassenraum, ich glaube die Vietnamesen sind Karaoke verrückter als die Japaner.

Fazit:

Meine acht Wochen als Freiwillige sind nun vorbei und das Reisen kann beginnen. Es ist Zeit kurz zurück zu blicken. Nach einem anfänglichen Schock, wie ich hier im Haus 8 Wochen aushalten soll, waren meine ersten 4 Wochen sehr schön. Die Gruppe mit der ich angekommen bin war super nett und ich habe gleich Lynsey, Kayla und Annika gefunden und mit ihnen die Gegend erkundet. Meine Schulen in denen ich gearbeitet habe waren ok, aber ich hatte häufig das Gefühl nicht wirklich helfen zu können und besonders in der Grundschule, waren Verbesserungen nicht gern gesehen. Das College hat mich mit offenen Armen empfangen und mir viele Möglichkeiten zum Unterrichten gegeben, wobei meine eigene Klasse am meisten Spaß gemacht hat. Die 5te und 6te Woche waren etwas einsam und langweilig, da es keine neuen Freiwilligen gab. Zum Glück habe ich dann Carina aus Österrich in mein Zimmer bekommen und di e letzten 2 Wochen gingen wieder fix rum. Heute hatte ich meine Evaluation und gleich werde ich meine Sachen packen. Ich habe in den letzten Wochen viel über die Leute, die Kultur und das Land gelernt . Zudem habe ich Erfahrungen gemacht die einem als Tourist häufig verwehrt bleiben. Letzte Woche wurde ich z.B. bei einer Lehrerin zum Essen in ihr Wohnheimzimmer eingeladen. Wir haben mit 8 Frauen auf dem Boden gehockt und in einen Hot Pot unterschiedliches Gemüse, Gräser, Blätter, Pilze hineingelegt und dann gegessen. Zudem habe ich gelernt, dass Vietnamesen nicht pünktlich sind, Probleme erst beheben wenn sie auftauchen (auch wenn man präventiv etwas tun könnte), repariert wird alles für den Moment (häufig mit Tesafilm), aber selten auf lange Sicht, es wird gerne gedrängelt und geschubst ohne sich zu entschuldigen etc.

Mein Fazit: Tolle Erfahrungen gemacht, viele verschiedene Menschen kennengerlernt, mehr über mich selbst herausgefunden… würde es nochmal machen aber nur für eine kürzere Zeit. Es ist ein guter Zeitpunkt aufzuhören und zu reisen.

Donnerstag, 15. September 2011

Vorletzte Woche

Die vorletzte Woche ist angebrochen und so langsam merke ich auch, dass es Zeit wird meine Zeit hier im Haus zu beenden. Das letzte Wochenende habe ich alleine in Hanoi City verbracht, da alle anderen Freiwilligen abgereist oder verreist waren. Am Samstag habe ich einen Tagesausflug zur Parfüm Pagode gemacht. Es war eine ganz schöne Tour, wir sind 2 Stunden mit einem Minibus durch Reisfelder und kleiner Dörfer gefahren, teilweise nicht asphaltierte Straßen. Leider hat es in Strömen geregnet (aber 30Grad) und einige Polen haben sich beschwert, dass die Fahrt nicht abgebrochen wurde und der Guide meinte nur „If you dont want to go I dont care“ – klare Ansage. Also habe ich mir einen Regenponcho gekauft und ab ging es mit 6 Leuten in ein winziges Boot (mehr eine Bananenschale) und wir wurden 50 Minuten bis zum Anleger gerudert. Dort angekommen sind wir einen Berg hinauf gelaufen und es gab Mittagessen. Wie immer: Reis, Tofu, Hähnchen, Fisch und Frühlingsrollen und als Nachtisch Banane. Von dort sind wir mit einer Gondel durch die Berge gefahren, sehr dicht grün bewachsener Wald. Oben angekommen hat es kurz aufgehört zu Regnen und wir sind in eine Höhle gegangen, wo kleine Buddah Statuen aufgestellt waren und es mal wieder eine Geschichte gab. Ein Stein in der Höhle sieht aus wie ein Reiskorn und deshalb kommen die Leute hierher, um für mehr Essen zu beten. Die Höhle war nicht so spektakulär, aber die Landschaft drum herum war super. Zurück sind wir den Berg 50 Minuten hinunter gewandert, was sehr rutschig war. Insgesamt ein schöner Ausflug mit weniger Regen sicherlich noch besser, aber auch noch mehr Touristen, bei uns war es ziemlich ruhig.


Ansonsten hatte ich am Wochenende das erste Mal richtig Heimweh, da es doch eher langweilig ist das ganze Wochenende alleine zu verbringen und es auch nicht mehr soviel gibt, was ich mir angucken kann. Glücklicherweise füllt sich seit letztem Sonntag das Peace Haus wieder mit neuen Freiwilligen und ich habe abends jemanden zum Unterhalten. Nun bin ich auch nicht mehr alleine im Zimmer sondern mit einer Österreicherin (Carina) und einer Kanadierin (Isabel).

Heute war die Schuljahreserföffnung vom College und in der Turnhalle gab es eine große Veranstaltung. Es wurde wieder gesungen und getanzt (die Vietnamesen haben einen sehr seltsamen Musikgeschmack) und Reden gehalten. Alle Lehrerinnen hatten ein tradionelles Ao dai (long dress) an. Eine Lehrerin hat mir auch eins ausgeliehen und es war sooo warm, weil es komplett aus Plastik war und lang. Zudem war es unglaublich kitschig, mit Perlen bestickt und Spitze…nicht so mein Fall um ehrlich zu sein. Aber die Lehrerinnen haben sich sehr gefreut und es wurden tausende Bilder gemacht.

So, das soll es erstmal gewesen sein. Das Wochenende verbringe ich zum letzten Mal im Hostel in Hanoi gemeinsam mit Carina.

Anbei auch die Bilder vom Wochenende und von mir in einem tradionellen Kleid!

https://picasaweb.google.com/summermerlin/15September2011?authkey=Gv1sRgCNb4n_L4jcn6Jg