Mittwoch, 31. August 2011

Sapa

Am Freitagabend haben Anni und ich uns auf den Weg Richtung Sapa gemacht. Ein kleines Dorf in den Bergen von Vietnam, direkt an der chinesischen Grenze. Um 21h ging unser Nachtzug in Hanoi los. Es gab vier Betten in jedem Abteil und dazu Klimaanlage, leider hat der Zug sehr gewackelt aber es war trotzdem ein angenehmes Reisen. Um 6h morgens sind wir dann in den Bergen angekommen. Von dort ging es noch eine Stunde mit dem Bus nach Sapa. Im Hotel konnten wir noch schnell frühstücken bevor unsere Wanderung um 9h losging. In Achtergruppen wurden wir 12 km durch die schöne Berglandschaft geführt. Das Klima war sehr viel angenehmer da die Temperaturen niedriger waren und die Luftfeuchtigkeit wesentlich geringer war. Wir sind auf kleinen Trampelpfaden entlang gelaufen, umgeben von hohen Bergen mit vielen Reisfeldterrassen. Gefolgt von vielen Einheimischen aus verschiedenen Stämmen, welche uns beim Wandern helfen wollten, um danach Trinkgeld zu kassieren oder wollten, dass wir ihnen etwas abkaufen, was relativ anstrengend war. Zudem kamen die vielen kleinen Kinder die einem Armbänder, Taschen, Postkarten etc. verkaufen wollten und einen mit großen Augen angeschaut haben und gesagt haben „Buy from meee“.


Die Nacht haben wir in einem so genannten Homestay in einem kleinen Dorf verbracht. Es war ein großes Haus in dem es viele Betten gab und eine Familie für uns gekocht hat. Abends haben wir gemeinsam mit ein paar anderen Freiwilligen mit Kartenspielen und Reden verbracht, die in einem anderen Homestay untergebracht waren. An diesem Abend habe ich auch zum ersten Mal den berühmten Ricewine probiert. Um ehrlich zu sein ist es ein klarer Schnaps (keine Ahnung warum die Vietnamesen es Wein nennen), welcher für mich schmeckt wie eine Mischung aus Obstler und Grappa. Am nächsten Morgen hab es Pancakes mit Bananen bevor es weiter ging. Diesmal war die Etappe nur 4 Kilometer lang, dafür ging es ständig auf und ab und wir sind durch kleine Bäche gelaufen, mitten durch die Reisfelder (20cm breit und rechts und links Reis, welcher in tiefem Matsch steckt) und kleine Dörfer. Nach dem Mittagessen ging es dann wieder zurück mit dem Bus ins Hotel. Dort angekommen ging es Anni und mir leider gar nicht gut und wir haben die nächsten 24 Stunden nur im Hotel verbracht und sind abwechselnd aufs Klo gelaufen mit Durchfall und Übergeben. Zum Mittag gab es eine Nudelsuppe und scheinbar war das Wasser nicht ordentlich abgekocht, sodass es und auf den Magen geschlagen hat. Deshalb mussten wir unsere geplante Tour für Montag absagen und sind im Hotel liegen geblieben. Abends sind wir dann wieder mit dem Zug zurück nach Hanoi gefahren und nach viel trinken, einigen Tabletten (womit ich dank Papa immer gut ausgestattet bin) und schlafen bin ich wieder fitter.

Das Peace House in dem ich wohne ist nun leider sehr leer geworden, da die Freiwilligen mit denen ich angekommen jetzt nach 4 Wochen alle abgereist sind. Übrig sind nur noch ein französisches Pärchen, ein deutscher, welcher für 12 Monate hier bleibt und ein Spanier, welcher auch für 6 Monate hier arbeitet. Das Wochenende werde ich wieder in Hanoi verbringen, wo ich bereits morgen hinfahren werde. Denn am Freitag ist Nationalfeiertag, Ho Chi Minh hat an diesem Tag die Unabhängigkeit von Frankreich erklärt und das muss gefeiert werden. Ich bin sehr gespannt, was in der Stadt los sein wird.

Neue Bilder:
https://picasaweb.google.com/summermerlin/31August201102